Mittwoch, 28. Dezember 2011

Naturfasern, was sind das eigentlich?

Immer wieder läuft uns Garngemisch aus abenteuerlichen Substanzen über den Weg. Milchfasern, Sojafasern, Bananenfasern, Maisfaser, Bambus etc. Aber was ist da eigentlich dran, oder drin? Zur Gewinnung der Milchfaser wird die Milch entwässert und abgeschöpft, die Milchproteine anschließend wie andere Kunst- und Funktionsfasern weiterverarbeitet. Wolle mit Milchfasern hat einen sehr weichen, aber auch etwas stumpfen Griff. Das Für, oder Wider der Milchfasermischwolle muß Jeder für sich entscheiden. Große Vorteile bringt sie nicht. Neu ist das Ganze auch nicht wirklich. Schon seit den 30'ger Jahren wird Milchprotein zu Fasern verarbeitet. Bei'm Für und Wider gilt das Gleiche für Soja- und Maisfasern. Bananenfasern kann man komplett zu Wolle spinnen. Es muß also keine andere Faser beigemischt werden. Hier liegt der Vorteil in der Ökologie. Nach der Bananenernte werden aus dem Stamm der Pflanze die langen Faserhaare herausgewaschen, aus denen dann das feine Garn gesponnen wird. Es ist eine Verwertung von Überflüssigem, denn die Bananenpflanzen werden nach der Ernte zurückgeschnitten. Diese zusätzliche Verwertung von Pflanzenteilen tut unserer Umwelt gut, es belastet sie nicht weiter. Das Potenzial dieser Pflanzenfaser ist praktisch noch unentdeckt. Bei der Bambusfaser denkt man sich die Gewinnung ebenso. Falsch gedacht. Hier wird leider der Verbraucher in die Irre geführt. Was sich so schön ökologisch anhört, ist es eigentlich gar nicht. Die in allen möglichen Textilien und Garnen verwendete Bambusfaser, ist eine Regeneratfaser, Viskose. Reine Bambusfaser fühlt sich wie Stramin an, steif und nicht geeignet um versponnen zu werden. Viskosefasern, aus Zellulose hergestellt. Die Charakteristika der Faser (Farbe, glänzendes oder mattiertes Aussehen, Faserlänge, -dicke und -querschnitt) können nach Bedarf variiert werden. Unter'm Strich gesehen, ist ein Schurwoll/Bambus Garn nichts anderes, als eine Woll/Viskosemischung. Wer nun diese Fasern einmal ausprobieren möchte, wird bei "handmade Berlin", "Rosarios", "Rowan", "Wollknoll", oder "Naturmode" fündig.

1 Kommentar:

Moni hat gesagt…

Liebe Lilly,
das ist ja interessant, vielen Dank für deine Ausführungen. Dann wird die Bezeichnung "Bambus" hauptsächlich aus Marketinggründen verwendet...Das mit der Banananenfaser ist natürlich gut, dass man nach der Ernte noch etwas von der Pflanze verwenden kann.

Liebe Grüße
Moni